Seit Jahresbeginn gilt das NetzDG. Viel Kritik, meist berechtigt.
Kategorie /Texte
Zweimal AfD
Exklusiv: AfD-Spitze vergleicht Höcke mit Hitler
Uns lag exklusiv der Ausschlussantrag vor, mit dem AfD-Chefin Frauke Petry den Thüringer AfD-Vorsitzenden aus der Partei werfen will. Darin wird über Höcke ein vernichtendes Urteil gefällt: Wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus, Hitler-Nachahmer, verfassungsfeindlich.
Link: http://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/alternative-fuer-deutschland/vergleicht-hoecke-mit-hitler-51215816,view=conversionToLogin.bild.html
AfD-Analyse zur bevorstehenden Berlin-Wahl
AfD-Analyse: Der Streit im BuVo eskaliert
Mitte Juli sieht es so aus als sei die AfD-Führung fest entschlossen, sich zu zerlegen. Ich erlebe einen spektakulären Hintergrundkreis in Berlin, indem drei Männer zwei Stunden über den Charakter einer Frau reden. Die Fraktion in Stuttgart spaltet sich. Die AfD fällt in Umfragen. (Update: Stand September zerlegt sie sich nicht.)
Rückblick: Papier der CDU-Kandidaten Klöckner + Wolf
Inzwischen wissen wir, wie die Wahlen für Julia Klöckner und Guido Wolf am 13. März ausgegangen sind. Dieses geimeinsame Papier veröffentlicht zu haben, gilt als einer der gröbsten Fehler ihrer Kampagnen. Wir hatten es zuerst. Der einzige erfolgreiche CDU-Wahlkämpfer, Reiner Haseloff, sollte eigentlich auch mitmachen, sprang aber kurzfristig wieder ab.
Kommentar: Deutschland ist in Europa isoliert wie nie
Analyse: Wo in Europa die großen Gefahren liegen
Standpunkt zu Saudi-Arabien
Biermann-Auftritt: Leider ein trauriger Tag
Zum 25-jährigen Gedenken an den Mauerfall wird die Linke im Bundestag gedemütigt. Norbert Lammert hat bestellt, Wolf Biermann geliefert. So ist keine Einheit zu machen.
Für die einen war es ein besonders raffiniertes Gesellenstück, für die anderen ein Skandal. Eigentlich war der Auftritt von Wolf Biermann aber vor allem eines: traurig.
Bundestagspräsident Norbert Lammert hat den Liedermacher eingeladen. Und fädelte das wohl so clever ein, dass die Linken erst gemerkt haben, was ihnen blüht, als es zu spät war. Biermann ist für seine – freundlich formuliert – Antipathie gegenüber den Linken bekannt. Und man mag es einem Mann mit seiner Historie nachsehen, dass er nicht sortieren will, wenn es um Politiker geht, die auf die eine oder andere Art in der Tradition der SED stehen.
Im Gedenken spalten
Sie seien „der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden wurde“, sagt der 77-jährige Biermann in Richtung der Linken. Er hat Lammerts Einladung wohl verstanden: Er solle ein paar Ohrfeigen verteilen: „Aber das kann ich nicht, ich war ja Drachentöter. (…) Ein Drachentöter kann nicht mit großer Gebärde die Reste der Drachenbrut tapfer niederschlagen.“
Von den Abgeordneten kommt dazu stets ordentlich Beifall. Nur von den Linken nicht, natürlich. Man kann sich daran jetzt weiden und es richtig und lustig finden, was zur Gedenkstunde des Mauerfalls vor sich ging. Man kann aber auch fragen, ob es Not tut, die Abgeordneten der Linken 25 Jahre danach vor aller Augen zu demütigen. Hämisch zu sein. Im Gedenken an das Gemeinsame zu spalten. Die Antwort sollte klar sein. Natürlich nicht.
Keine Reaktionären
Biermann nimmt die Linken in Sippenhaft. Er darf das, meinetwegen. Aber Lammert und Co wissen, dass es so einfach nicht ist. Sie können sich jetzt zurücklehnen und sagen, sie hätten nicht ahnen können, was Biermann so sagen würde. Was das Ganze auch noch feige macht. „Ihr seid dazu verurteilt, das hier zu ertragen. Ich gönne es Euch“, sagt Biermann. Die Kamera fängt Petra Pau und Dietmar Bartsch ein. Das sind keine „Reaktionären“, wie Biermann sagt, und keine SED-Verbrecher.
Was will man ihnen vorwerfen, außer, auf der falschen Seite der Mauer gelebt zu haben und nicht im Widerstand gewesen zu sein? Das muss man dann Millionen Ostdeutschen vorwerfen. 25 Jahre danach könnte ein Gedenken an das Ende der deutschen Teilung kaum trauriger sein.
So geht die Einheit dahin, wo der Pfeffer wächst.